Falklandinseln

Lass dich überraschen!

Habe keine Erwartungen, dann wirst du auch nicht enttäuscht. So oder so ähnlich lautet irgendein Spruch. Etwas optimistischer formuliert könnte es auch heißen: Habe keine Erwartungen, dann wirst du überrascht sein …

Genau so erging es mir oder uns auf den Falkland Inseln, den Islas Malvinas.

Zunächst einmal waren sie nur der Endpunkt unserer Reise. Deshalb habe ich im Vorfeld auch keinen Gedanken daran verschwendet. Klar war, dass wir hier ein paar Tage Zeit einplanen – als Puffer, zum Ankommen an Land, als eine Art Übergang von der Zeit auf See, an Bord der Selma, unserer Expedition … hin zu dem Danach, dem Ende der Reise, der Heimkehr. Eine Zeit zwischen den Welten sozusagen, zum Abgewöhnen und wieder Eingewöhnen. An den festen Boden unter den Füßen, an die Zivilisation mit allem was dazu gehört.

Aber die letzten Tage waren so viel mehr! Wie ein ganz besonders leckeres Dessert nach einem ohnehin schon perfekten Menü.
Nicht, dass es noch ein Sahnehäubchen gebraucht hätte …

Die Falklandinseln sind ein echtes Juwel!

Großartige, weite Landschaften. Rau und karg. Leer. Eine Mischung aus Schottischen Highlands und Prärie, Grasland des mittleren Westens. Grauer Fels, farbenprächtig leuchtende Flechten, sattes moosiges Grün, weiß-gelbes, im Wind wogendes Gras auf schwarzen, torfigen Böden. Wilde, zerklüftete Küsten, paradiesische Sandstrände, türkisblaues Meer. Stürmische Winde, tosende Wellen, grandiose Himmel voller dahinjagender Wolken und zauberhaftem Licht. Ein Naturparadies mit fantastischer Tierwelt, Antarktis light könnte man sagen. Pinguine, Wale, Delfine, Robben, Sturmvögel, Albatrosse …


Und obendrein wunderbare offene und hilfsbereite Menschen.

Die Mehrzahl (90%) der mit 3.000 ohnehin wenigen Einwohner konzentriert sich in Stanley (die einzige Stadt der Falklandinseln und zugleich deren Hauptstadt und Regierungssitz). Der Rest verteilt sich auf einzelne Farmen, irgendwo im Nichts, oft Meilen voneinander entfernt. Asphaltierte Straßen gibt es kaum, man ist auf Gravel Roads oder gleich offroad unterwegs. Ohne ein entsprechendes Auto geht gar nichts. Und zwischen den Inseln (etwa 200 sind es insgesamt, neben den beiden großen Hauptinseln Ost- und Westfalkland) ist oft eines der hier verkehrenden kleinen Flugzeuge die erste Wahl.

Wir haben allerdings auf Flüge verzichtet und unsere Erkundungen auf die Gegend rund um Stanley auf Ostfalkland beschränkt. Zu Fuß und – dank Artur und Marianna, die uns spontan ein Auto geliehen haben – auf vier Rädern. Wobei beschränkt angesichts der vielen Erlebnisse der falsche Begriff ist.

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