Angekommen

Endlich da! Angekommen in Feuerland. Nach einer schier nicht enden wollenden Reise.

Ushuaia

Die südlichste Stadt der Welt empfängt Gerhard und mich (wir haben uns in Buenos Aires getroffen und saßen im gleichen Flugzeug) mit einem freundlichen Sonne Wolken Mix. Unser Gepäck ist glücklicherweise vollständig und überraschend empfangen uns Piotr, Karen und Jan am Flughafen – ein herzliches Willkommen und Wiedersehen nach neun Monaten.

Ushuaia ist nicht wirklich schön, die Lage jedoch fantastisch, die Stadt liegt am Beagle Kanal und wächst die unmittelbar angrenzenden Hügel hinauf, gleich dahinter eine beeindruckende Bergkette. Gegenüber der Blick auf die chilenischen Gipfel, schroff, zackig, zum Teil noch mit etwas Schnee hier und da. 

An das Rastersystem der Stadt gewöhnt man sich schnell, ihre Gebäude überraschen durch einen sehr individuellen Mix. Viele der Häuser sind ziemlich klein, aus Holz und Blech, schlicht, improvisiert, sehr individuell. Aus dem Fenster meiner Bleibe für die ersten zwei Nächte habe ich einen sensationellen Blick auf die Stadt, die Bucht am Beagle Kanal und den Hafen. Gleich da unten liegt auch die Selma, die in ein paar Tagen unser Zuhause für die nächsten sieben Wochen werden wird.

Cerro Susana

Am nächsten Morgen weckt mich ein sonniger Tag. Nach einem gemeinsamen Frühstück entscheiden wir uns für eine Wanderung auf den Cerro Susana, westlich der Stadt. Gerhard hat uns ein Auto gemietet und ist dankenswerterweise unser Fahrer. Eine kleine Stadtrundfahrt führt zunächst in die westlichen Ausläufer der Stadt. Die letzten Kilometer über dirt roads, die Stadt lichtet sich, nur noch hier und da stehen einzelne letzte Häuser. Irgendwann endet die Piste. 

Der Aufstieg auf den Cerro Susana windet sich auf einem kleinen Pfad den Berg hinauf, führt durch wilden Urwald, grün und üppig, voller knorriger Bäume, oftmals umgestürzt und von Flechten überzogen. Orchideen hier und da und merkwürdige kugelrunde orangefarbene Gebilde an den Bäumen, eine Art Parasit wie es scheint. Später lesen wir: es ist ein Pilz, Indian Bread genannt. Je höher wir kommen, umso lichter der Bewuchs und schöner der Ausblick auf den Beagle Kanal und die Stadt und die kurze Landebahn des Flughafens auf einer kleinen vorgelagerten Halbinsel. 

Selma

Am Abend ein erster Besuch auf der Selma im Club Nautico Afasyn am Steg. Die Yachten liegen im Päckchen, ich entdecke viele bekannte Namen, die mir im Laufe der Suche nach einem Boot und Skipper für diese Expedition über den Weg gelaufen sind – die Icebird, die Podorange, die Sonabia, auch die Spirit of Sydney liegen hier. Ich bin froh, dass es die Selma geworden ist. Knallrot und sympathisch liegt sie dort, ein schönes Boot, ohne Schnickschnack, robust, pragmatisch, für unser Vorhaben genau richtig. Und obwohl sie im Päckchen am Pier klein wirkt, für meine bisherigen Verhältnisse auch ganz schön groß.

Ich treffe Piotr und die bisherige polnische Crew, die im und ums Boot wuselt, wir besprechen grob die nächsten Tage und die Dinge, die erledigt, organisiert und besprochen werden müssen.

Ein Kommentar

  1. Margita Großmann

    Danke für die wunderschöne Reisebeschreibung und die herrlichen Fotos! Weiter gute Reise MfG

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